Gemeindediakonie Lübeck
Wärmende Spenden: Schüler als „Alltagshelden“
Die Spenden sind für wohnungslose Menschen und andere sozial Benachteiligte bestimmt. „Unsere Eltern und Großeltern haben uns bei der Aktion unterstützt, von denen haben wir auch selbstgestrickte Sachen bekommen“, freut sich die 12-jährige Pauline. „Und wir haben über 200 Kekse gebacken!“
Auf dem Koberg, wo das Gesundheitsmobil der Gemeindediakonie Lübeck und der Johanniter-Unfall-Hilfe jeden Mittwochnachmittag Station macht, drängten sich die rund 20 12- bis 14-jährigen Schülerinnen und Schüler neugierig um das Fahrzeug. Sie alle engagieren sich, begleitet von ihrer Klassenlehrerin Konstanze Röttger, als „Alltagshelden“ in der gleichnamigen Projektklasse ihrer Schule. Sie kümmern sich um soziale Projekte, die sie sich selbst aussuchen. Das waren in der Vergangenheit alte Menschen und ein Tierheim, aktuell beschäftigt sie das Thema Wohnungslosigkeit.
Interessiert hörten die Schülerinnen und Schüler Sabine Steen und Thomas Müller zu, den beiden hauptamtlichen Mitarbeitenden im Team. Was macht das Gesundheitsmobil? Welche Menschen nehmen es in Anspruch? Macht die Arbeit Spaß? Diese und viele weitere Fragen beantworteten die Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin und der Krankenpfleger sehr gerne und luden die Sechstklässler ein, den umgebauten Sprinter auch von innen zu begutachten.
„Die Klasse zeigt wirklich ein großartiges Engagement“, zeigte sich Sabine Steen beeindruckt. „Der Termin hat uns richtig Spaß gemacht!“
Das Gesundheitsmobil Lübeck wurde 2007 gegründet mit dem Ziel eine niedrigschwellige Gesundheitsversorgung in verschiedenen Stadtteilen anzubieten. An fünf Tagen in der Woche fährt es elf Haltestellen an. Mit an Bord sind jeweils ehrenamtliche Ärztinnen und Ärzte. Gemeinsam mit den hauptamtlichen Mitarbeitenden beraten und behandeln sie sozial benachteiligte Menschen, vermitteln bei Bedarf auch an Arztpraxen und andere Anlaufstellen. Zusätzlich gibt es die Gesundheitsstation im Haus der Diakonie am Mühlentorplatz, die einmal wöchentlich besetzt ist. All das geschieht kostenlos und vertraulich, auf Wunsch auch anonym. Finanziert wird das Angebot durch Stiftungen.
„Die Zahl der nicht krankenversicherten Klientinnen und Klienten ist im Laufe der Jahre immer weiter gestiegen“, so Sabine Steen. „Zu uns kommen aber auch Versicherte, die aus verschiedenen Gründen nicht in die Arztpraxen gehen. Diese versuchen wir, wieder in das gesundheitliche Regelsystem zu integrieren.“
Infos: www.gesundheitsmobil.org