Spaß mit Wasser: Geschenk an geflüchtete Kinder

„Hier bauen Kinder für Kinder!“ Der Ausruf eines Grundschülers traf den Nagel auf den Kopf, als die „Fliegende Werkstatt“ von Designerin und Erzieherin Julia Franke vier Tage lang eine Wasserbaustelle auf der Falkenwiese installiert hatte. Jetzt hat diese einen festen Standort auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft Blankensee gefunden. Das Projekt wurde von der Initiative „Kulturfunke“ gefördert.

Wasser marsch! Ausgiebig testeten die Kinder die Möglichkeiten an ihrer neuen Wasserbaustelle.
Wasser marsch! Ausgiebig testeten die Kinder die Möglichkeiten an ihrer neuen Wasserbaustelle.

„Täglich waren 40 bis 60 Kinder ab drei Jahren mit ihren Eltern auf der Falkenwiese und haben mitgebaut“, freut sich Julia Franke, die die Anleitung zu zweit durchgeführt hat. „Sie haben das Holz gesägt, gefeilt und geschliffen, gebohrt und geschraubt. Nach und nach sind unter anderem eine Wassertreppe und ein Wasserlabyrinth entstanden. Dabei haben die Kinder ihre eigene Kreativität entfaltet." Die „Fliegende Werkstatt“ verbindet Design, Handwerk und Pädagogik. Ziel des aktuellen Projektes war es nach Auskunft von Julia Franke, eine „mobile Lernwerkstatt zu erschaffen für das Experimentieren mit Naturmaterialien wie Wasser, Sand, Steinen und Zapfen.“ Die Kinder hätten dabei den Wasserlauf beobachtet und spielerisch erforscht. Durch das Stecksystem der einzelnen Holz-Elemente können die Kinder ihre Wasserbaustelle immer wieder neu erschaffen.

Bei den geflüchteten Familien in der Gemeinschaftsunterkunft Blankensee kam die neue Anlage auf einer schattigen Freifläche bestens an. Kurz nach dem Aufbau der ersten Elemente kamen immer mehr neugierige Kinder dazu, um mit dem Wasser zu spielen oder um mit Julias Frankes Hilfe kleine Segelbötchen zu bauen. Die kleine Hazal aus der Türkei, Igor aus Russland, Dennis aus der Ukraine und einige mehr hatten auch ohne viele Worte gemeinsam Spaß. Insgesamt leben hier aktuell rund 28 Kinder unter 12 Jahren aus Russland, der Ukraine, dem Irak, Eritrea, der Türkei, Afghanistan, dem Iran, Kasachstan sowie den Spätaussiedler-Gebieten. „Wir freuen uns sehr über dieses wunderbare Geschenk“, sagt die Stadtgebietsleiterin des Bereichs Obdach und Asyl der Gemeindediakonie, Annika Baumeister. „Die Anlage bietet eine zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeit für die Kinder und fördert das soziale Miteinander unterschiedlicher Kulturen. Wir bedanken uns herzlich bei Frau Franke und allen engagierten kleinen und großen Helfern für diese tolle Aktion!“

Das Projekt war von Anfang an interkulturell, denn schon am Bau seien Menschen verschiedener Herkunft beteiligt gewesen, berichtet Julia Franke. „Bauen funktioniert auch ohne die direkte Sprache mit Zeigen und der Kommunikation mittels Händen und Füßen“, hat sie beobachtet. So war es auch jetzt wieder in Blankensee. 

Infos: www.fliegendewerkstatt.de

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