Opferschutz gefährdet: Protest in Kiel

Sechs Träger niederschwelliger Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche, die von familiärer Gewalt betroffen sind, haben am Nikolaustag vor dem Landeshaus in Kiel gegen drastische geplante Opferschutz-Kürzungen protestiert. Beteiligt hat sich auch die Gemeindediakonie Lübeck, Träger der Anlaufstelle See me! am Beratungszentrum Hüxterdamm.

Aussagen von jungen Opfern familiärer Gewalt und Kuscheltiere waren symbolisch abgelegt - ein mahnendes Zeichen für die Not der Kinder und Jugendlichen. Foto: Florian Wiemers

Diese ist im gesamten Landesgerichtsbezirk Lübeck überwiegend aufsuchend zuständig, also auch in den Kreisen Stormarn, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg. Dafür gibt es bislang eine volle Stelle – ab 2025 womöglich nur noch eine halbe.

Denn: Ab 2025 sollen die Hilfen für Kinder von Inhaftierten und für Kinder, die häusliche Gewalt erleben, um 230.000 Euro gekürzt werden. Das ist eine Reduzierung um die Hälfte der bisherigen Mittel. Erst vor zwei Jahren hatte das Landesjustizministerium die Anlaufstellen ins Leben gerufen und Mittel dafür bereitgestellt. Grundlage dafür war ein neues Gesetz zur ambulanten Resozialisierung und zum Opferschutz in Schleswig-Holstein. „Die Stärkung des Opferschutzes ist ausdrückliches Ziel des Gesetzes“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Träger.

Noch sind die Haushaltsberatungen nicht abgeschlossen, auf endgültige Aussagen seitens der Landesregierung müssen die Träger nun  warten. Dazu Diakoniepastorin Dörte Eitel, Geschäftsführerin der Gemeindediakonie Lübeck: „See me! ist im Sommer 2023 bei uns gestartet und hat in kurzer Zeit einen großen Zulauf erhalten. Unsere Beraterin ist ständig unterwegs, um in Jugendzentren, Schulen oder anderen Treffpunkten für die betroffenen Kinder und Jugendlichen da zu sein. Für sie wünschen wir uns sehr, dass diese wichtige Arbeit weitergehen kann. Sie brauchen unsere Hilfe.“

Mehr Infos zu See me! gibt es hier.

Pressemitteilung der Träger

 

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