Gemeindediakonie Lübeck
„Der Mensch hinter den Schulden“: Aktionswoche Schuldnerberatung
Die Corona-Krise hat ein „buntes Spektrum“ an Ratsuchenden hervorgebracht. Überschuldung treffe viele, heißt es in der bundesweiten Mitteilung zur Aktionswoche: „Die Corona-Krise macht deutlich, dass das Thema Überschuldung nicht ein Phänomen einzelner Zielgruppen, wie Grundsicherungsempfänger*innen, besonders bildungsferner Haushalte o.ä. ist. Das Spektrum der Ratsuchenden ist so bunt wie unsere Gesellschaft selbst.“ Die Überschuldung sei in der breiten Bevölkerung angekommen, so auch die Erfahrung in den vier öffentlich anerkannten Lübecker Schuldner und Insolvenzberatungsstellen. Die ökonomische Drucksituation und die damit verbundene soziale und psychische Belastung für die Betroffenen habe zugenommen.
„Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas, welches hervorhebt wie krisenanfällig die finanzielle Situation vieler Haushalte ist“, so die AG SBV. „Durch Kurzarbeit sind Menschen in eine massive Schieflage geraten, die nie damit gerechnet hätten.“ Berater*innen berichteten von Ratsuchenden, für die ohne die Krise Überschuldung nie ein Thema gewesen wäre. Gerade auch für diese Menschen gelte: „Die Schreiben der Gläubiger, Schreiben von Inkassounternehmen, gerichtliche Schreiben sind ihnen bisher fremd, sie verunsichern und schüren Angst.“
Die AG ermuntert Ratsuchende dazu, sich an die vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung anerkannten Schuldnerberatungsstellen zu wenden: „Diese Beratungsstellen erfüllen hohe Qualitätsmerkmale und bieten die Gewähr für eine unabhängige, qualifizierte und kostenlose Beratung. Nur diese Schuldnerberatungsstellen sind berechtigt, gegebenenfalls die erforderliche Bescheinigung für die Einleitung eines Insolvenzverfahren auszustellen.“