300 Familien zusammengeführt - Projekt ist ausgelaufen

300 Familien hat Migrationsberater Abdulla Mehmud im Rahmen des insgesamt fünfjährigen Projekts „Beratung zur Familienzusammenführung“ bei der Gemeindediakonie Lübeck wieder vereint. Nun ist das zunächst von der Deutschen Fernsehlotterie, ab 2021 dann von der Lübecker Possehl-Stiftung, der UNO-Projektförderung sowie der Bluhme-Jebsen-Stiftung geförderte Projekt ausgelaufen.

Vor dem Haus der Diakonie, Sitz der Migrationsberatung, versammelten sich alle Teilnehmenden der UNO-Projektreise zum Gruppenfoto.

Mit Unterstützung des Integrationsfonds der Hansestadt Lübeck hat Abdulla Mehmud inzwischen einen Beratungsleitfaden für die anderen Migrationsberatungsstellen erstellt, der das für Geflüchtete so wichtige Angebot verstetigen soll.

Im Rahmen einer „Projektreise“ hat ein fünfköpfiges Team der UNO-Flüchtlingshilfe aus Bonn am 10. Oktober auch die Gemeindediakonie Lübeck besucht, um sich hier über die Beratung zur Familienzusammenführung zu informieren. Abdulla Mehmud stellte ausführlich dar, wie die Beratung aufgebaut ist und welche aufwändigen bürokratischen Hürden genommen werden müssen.

Die sechsköpfige Familie Heidari aus Afghanistan berichtete aus erster Hand, wie Abdulla Mehmud ihr geholfen hat. Saeed Sameola Heidari floh 2015 aus seiner Heimat. Seine Ehefrau Fakhri Suheila blieb mit den vier Kindern zurück. Ganze acht Jahre dauerte es, bis sich alle Sechs  - die älteste Tochter konnte gerade noch vor ihrer Volljährigkeit mit ausreisen - wieder in die Arme schließen durften. Kurz vor der Machtergreifung durch die Taliban konnten Frau und Kinder fliehen. Am 18. September war es endlich soweit, der Familiennachzug in Lübeck hat geklappt. Doch das war nur möglich, weil Abdulla Mehmud unermüdlich dafür gekämpft hat – wie auch für viele weitere Familien aus Afghanistan, Syrien, dem Sudan oder Eritrea.

Dass die Mühlen der Behörden sehr langsam mahlen, weiß auch Cornelia Bauke, Bereichsleiterin Migration und Integration bei der Gemeindediakonie: „Diese Prozesse sind unglaublich langwierig.“ Zudem ändere sich die Gesetzeslage ständig. Abdulla Mehmud, der selbst vor vielen Jahren als Kurde aus dem Irak geflüchtet ist, begleitete viele der Geflüchteten über Jahre, holte sich dabei immer wieder auch anwaltliche Unterstützung. Bisweilen ging es nicht ohne Klage vor dem Verwaltungsgericht Berlin.

Immer habe er aber auch schwierigste Fälle zu einem „glücklichen Ende“ geführt, so der Migrationsberater. „Das hat mir Energie gegeben.“

Abdulla Mehmud berät im Rahmen seiner Tätigkeit beim Jugendmigrationsdienst der Gemeindediakonie (für Migrant*innen im Alter bis zu 26 Jahren) weiterhin zur Familienzusammenführung.

Zurück

Hinweis: Sie verlassen die aktuelle Website

Dieser Link führt auf eine externe Website. Klicken Sie „Einverstanden“, um auf die externe Website zu gelangen.

Einverstanden