15 Jahre Sprachpartnerschaften – neues interkulturelles Team

Die Sprachpartnerschaften haben sich neu aufgestellt. Neben Christine Wischmeyer und Ute Rusch bereichert die gebürtige Iranerin Parva Soudikani das Projektteam. 

Das Projektteam der „Sprachpartnerschaften“ der Gemeindediakonie Lübeck
Das neue Projektteam ist interkulturell: (v.l.) Parva Soudikani, Projektleiterin Christine Wischmeyer und Ute Rusch. Foto: Gemeindediakonie

Musik, ein internationales Buffet und die herrliche Kulisse des Altstadtbades Krähenteich: Das genossen jetzt rund 40 Sprachpartner*innen der Gemeindediakonie Lübeck. Nach zwei Jahren konnte wieder ein Sommerfest gefeiert werden, nachdem dieses zuletzt Corona-bedingt ausgefallen war.

„Zum 15-jährigen Jubiläum des Projekts wollten wir unseren Ehrenamtlichen und Teilnehmenden etwas Besonderes bieten“ sagt die neue Projektleiterin Christine Wischmeyer. „Wir sind unseren engagierten Sprachpaaren sehr dankbar – zumal die letzten Monate viele Einschränkungen mit sich gebracht haben.“ Es war ein gelungener Auftakt für den Neustart des erfolgreichen Integrationsprojekts, nachdem die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr etliche Vorhaben lahmgelegt hatte.

Sommerfest 2021 des Projekts „Sprachpartnerschaften“
Sommerfest 2021 des Projekts „Sprachpartnerschaften“

Neues Team

Die Sprachpartnerschaften, gefördert von der Possehl-Stiftung und der Bluhme-Jebsen-Stiftung, haben sich neu aufgestellt. Neben Christine Wischmeyer, die bereits seit vier Jahren im Projekt mitarbeitet, sowie der langjährigen Mitarbeiterin Ute Rusch bereichert die gebürtige Iranerin Parva Soudikani das Projektteam. Bis zum Mai 2020 hatte sie das inzwischen ausgelaufene Projekt „Großeltern im Quartier“ im Stadtteilhaus Lübeck-St. Lorenz-Süd mit geprägt. „Wir hoffen, dank Parva noch besser auf die Migrantinnen und Migranten zugehen zu können“ so die ausgebildete Kauffrau Christine Wischmeyer. „Gemeinsam wollen wir das Projekt auf eine neue Ebene stellen.“ So wollen die beiden Frauen künftig alle Einführungsworkshops für neue Projektteilnehmende gemeinsam gestalten, für die Migrant*innen soll es wieder eigene Veranstaltungen geben. „Zuletzt haben wir uns sehr auf die deutschsprachigen Teilnehmenden konzentriert und um sie geworben“, so Wischmeyer. Die Suche nach diesen gehe ungeachtet dessen auch weiter, denn zurzeit stünden 50 Migrant*innen auf der Warteliste für eine Sprachpartnerschaft.

Engagiert sich bereits seit zehn Jahren für Migrant*innen: Kerstin Niederste-Werbeck, hier bei einem Sprachcafé 2018. Foto: Valeska Achenbach
Engagiert sich bereits seit zehn Jahren für Migrant*innen: Kerstin Niederste-Werbeck, hier bei einem Sprachcafé 2018. Foto: Valeska Achenbach

Was ist eine Sprachpartnerschaft?

Bei dieser geht es zunächst um den alltäglichen Gebrauch der deutschen Sprache. Das Konzept: Deutschsprechende treffen sich einmal in der Woche für rund zwei Stunden mit Migrant*innen, die bereits Grundkenntnisse in Deutsch besitzen. Unter dem Motto „Miteinander sprechen – voneinander lernen“ geht es aber auch um den menschlichen und kulturellen Austausch untereinander. Schon seit 2011 engagiert sich etwa Kerstin Niederste-Werbeck als Sprachpartnerin und sagt: „Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, so viele verschiedene Kulturen kennenzulernen.“ Im Laufe der Jahre hat sie schon Sprachpartnerinnen und -partner aus Ägypten, Syrien, Afghanistan, dem Iran, Eritrea und Armenien gehabt. Während des Lockdowns hat sie weitergemacht und die Treffen einfach nach draußen verlegt. Andere wiederum beließen es bei Telefonaten oder Video-Chats.

„Das Frühjahr 2020 war eine schwierige Zeit für unsere Migrantinnen und Migranten“, weiß die damalige Projektleiterin Claudia Rudloff, die aktuell weiterhin Einführungsworkshop für die Ehrenamtlichen anbietet. „Es fanden keine Sprachkurse statt, sie waren zum Teil sehr isoliert. Umso wichtiger waren die Sprachpartnerschaften für sie.“ 

Als so genanntes LOS-Projekt (Lokales Kapital für soziale Zwecke) auf Initiative der Migrationsberatung bei der Gemeindediakonie haben diese 2006 einmal klein angefangen, waren nur für Menschen aus St. Lorenz-Süd gedacht und wurden vom Bundesfamilienministerium und der EU finanziert. Die ersten Partnerschaften bildeten vier Türkinnen und eine Einheimische sowie ein deutsches und ein russisches Ehepaar. Heute verzeichnet das Projekt rund 160 Sprachpaare.

Christine Wischmeyer will nun auch wieder Sprachcafés anbieten – monatliche zwanglose Treffen für Sprachpaare wie Interessierte, die das Projekt kennenlernen möchten. Aufgrund der räumlichen Einschränkungen durch Corona ist das Evangelische Frauenwerk dafür jedoch zurzeit nicht nutzbar. Eine Ausweichmöglichkeit hat das Team mit der „Diele“ des Lübecker Jugendrings (Mengstraße 41) gefunden.

Terminhinweis: erstes Offenes Sprachcafé

Das erste Offene Sprachcafé im Rahmen der interkulturellen Woche findet dort am Montag, den 27. September von 17 bis 19 Uhr statt. Es gilt die „3G-Regel“ (Besucher müssen nachweislich gegen das Coronavirus geimpft, genesen oder negativ getestet sein). Antigen-Schnelltests dürfen nicht älter als 24 Stunden, PCR-Test nicht älter als 48 Stunden sein. Es gilt die übliche Maskenpflicht, außer am Sitzplatz.

Um Anmeldung wird bis zum 23. September gebeten unter Telefon 0451 613201-510 oder per E-Mail unter sprachpartnerschaften@gemeindediakonie-luebeck.de.

 

Kontakt

Haus der Diakonie
Mühlentorplatz 1, 23552 Lübeck

Telefonische Sprechzeiten:
Mo.: 11–13 Uhr, Do. 10–12 Uhr

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